18 Spiele, 30 Punkte und nur drei Zähler Rückstand auf Platz drei - bei einem weniger ausgetragenen Spiel als der SSV Ulm, der aktuell diesen wertvollen Aufstiegsrelegationsplatz belegt: Diese Zahlen gehören vor dem letzten Spiel des Jahres 2023 zu Rot-Weiss Essen.
Ob RWE nun gegen den Halleschen FC (Dienstag, 19 Uhr, RevierSport) gewinnt, verliert oder die Punkte geteilt werden, das Zeugnis zur Winterpause wird dasselbe bleiben: Note - sehr gut. Die Fans von Rot-Weiss Essen dürfen über Weihnachten vom Aufstieg in die 2. Bundesliga träumen. Denn tabellarisch ist schließlich alles möglich.
Und so langsam scheinen sich auch die RWE-Protagonisten mit dem Thema möglicher Aufstieg beschäftigen. So meinte Essens Trainer vor dem Halle-Spiel: "Wir wollen weiter im Sichtfeld der oberen Plätze bleiben. Das ist viel angenehmer als um die sportliche Existenz zu kämpfen."
Solche Aussagen hörte man in der Vergangenheit nicht. Es blieb beim professionellen Understatement und dem Verweis auf die Zielsetzung Klassenerhalt.
Wie wir bis dato unterstützt wurden, ist einfach fantastisch. Die Mannschaft wurde förmlich getragen. Sie hat Bock auf diesen Support, auf diese Anerkennung. Hier findet seit Monaten eine Interaktion zwischen Mannschaft und Fans statt.
Christoph Dabrowski
Doch mittlerweile antwortet Dabrowski auf Fragen nach einem möglichen Aufstiegskampf mit RWE eher so: "Es kommt auf uns an, ob wir die Ergebnisse und Konstanz weiter reinbekommen. Sollte das der Fall sein, dann werden wir oben schnuppern. Ich würde mich nicht dagegen wehren."
Und warum auch? RWE punktet nicht nur ordentlich, sondern spielt in der Regel auch stark. Und: Nach Rückschlägen - wie den Pleiten in Unterhaching (0:4) und gegen Verl (0:5) oder den zwei 1:2-Niederlagen in Ingolstadt und gegen Sandhausen - zeigte die Mannschaft jeweils eine Reaktion.
Das Erfolgsrezept laut Dabrowski: "Wir haben hartnäckig immer unseren Weg verfolgt. Die Situation nach Unterhaching und Verl war prekär, die uns zum Nachdenken bewegte. Der Schlüsselmoment war dann für mich in Dortmund. Da hat man gesehen, wie stark die Mannschaft reagierte. Das war eine super Reaktion, inklusive eines riesen Support unserer Fans. Da ist dann auch ein Gefühl entstanden, eine gewisse Stärke und Wucht hat sich entwickelt. Das haben die Spiele danach auch bestätigt. Wie wir bis dato unterstützt wurden, ist einfach fantastisch. Die Mannschaft wurde förmlich getragen. Sie hat Bock auf diesen Support, auf diese Anerkennung. Hier findet seit Monaten eine Interaktion zwischen Mannschaft und Fans statt."
Bei solch lobenden Worten für die Spieler und Fans kann ein Trainer natürlich auch selbstbewusst mit dem Wort Aufstiegskampf umgehen. Warum denn auch nicht? Wie sagt man so schön: Nach 18 Spieltagen lügt schließlich keine Tabelle der Welt.
Und was sagt Dabrowski eigentlich zum nächsten Gegner Hallescher FC? Dabrowski: "Uns erwartet ein aktiverer Gegner als es Lübeck noch war. Der HFC ist stärker als es der Tabellenstand widerspiegelt. Aber klar ist auch, dass wir Zuhause spielen und unseren eigenen Stempel aufdrücken wollen. Wir wollen uns mit einem Heimsieg und 33 Punkten von unseren Fans ins neue Jahr verabschieden."